Artenschutz:
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In den Jahren 1998 bis 2003 wurden in Südwest-Sachsen Artenschutzprojekte zur Erhaltung besonders gefährdeter Pteridophyten-Arten bzw. -Artengruppen sowie verschiedener begleitender Blütenpflanzen durchgeführt. Ergebnisse hierzu fanden in den Sachberichten sowie in verschiedenen Publikationen ihren Niederschlag (vgl. Bennert 1999, Bennert, Horn & Jeßen 2000, Jędrzejewska-Lange 2000, Jeßen 2000, Tolke, Pötzsch & Jędrzejewska-Lange 2000, Jeßen 2001, Schulz 2002, SMUL 2002). Die Maßnahmen, die zur Wiederherstellung und Pflege der Standorte, dem Aufbau von Erhaltungskulturen und der Regenerierung der Populationen dienten, verliefen größtenteils erfolgreich. Um die erzielten Ergebnisse auch nach dem Auslaufen der Projekte sichern und den Zustand der wieder intakten Populationen der gefährdeten Arten nachhaltig gewährleisten zu können, wurde im Jahr 2004 ein zusammenfassendes Kontroll- und Pflege-Projekt begonnen, das bis 2008 unter dem Namen "Pflegeprojekt zur nachhaltigen Sicherung beendeter Artenschutzprojekte in Süd-Sachsen" durchgeführt wurde. Es wurde 2009 bis 2011 unter gleichem Namen über die Förderrichtlinie NE/2007 gefördert.
Das Projekt wurde ab 2012 als Teil eines Großprojektes unter dem Titel "Entwicklung und Erhalt der Populationen von FFH- und Rote-Liste-Arten der Bärlappe und Farne sowie ihrer Begleitgesellschaften in FFH-Lebensraumtypen in Sachsen" im Rahmen der Förderrichtlinie "Natürliches Erbe" (RL NE/2007) und seit 2016 nach der Richtlinie RL NE/2014 fortgesetzt.
Faltblatt 2014:
Für den Inhalt der vorliegenden Publikation ist verantwortlich:
© Walter-Meusel-Stiftung Chemnitz 2019 |
Auf den Serpentinit-Halden bei Zöblitz im Erzgebirge gedeihen heute wieder vitale Bestände der Serpentin-Streifenfarne, die regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. |
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Pechnelken-Serpentin-Streifenfarn-Gesellschaft auf einer künstlich hergestellten Ausgleichsfläche im Serpentinit-Gebiet Zöblitz-Ansprung. |
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Vom Braungrünen Streifenfarn, Asplenium adulterinum, waren im Serpentinitgebiet Hohenstein-Ernstthal im Jahr 1996 nur noch 6 Pflanzen vorhanden. Es konnten im Rahmen der Projekte inzwischen wieder mehrere stabile Populationen aufgebaut werden. |
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Die vor Beginn der Artenschutzprojekte stark dezimierten Bestände des Keilblättrigen Serpentin-Streifenfarns, Asplenium cuneifolium, sind mittlerweile wieder in Ausbreitung begriffen: Jungpflanzen an wiederhergestellten Felsstandorten bei Kuhschnappel, Landkreis Zwickau. |
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Von der in Deutschland nur bei Zöblitz vorkommenden Farnhybride Asplenium ×poscharskyanum war nach der großflächigen Erweiterung des Steinbruches nur noch ein letztes Exemplar vorhanden. Durch Erhaltungskultur und Anwendung vegetativer Vermehrungsmethoden zieren heute wieder viele Stöcke die erzgebirgischen Serpentinithalden. |
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Eine der seltensten, vom Aussterben bedrohten Farnarten Sachsens ist der Schwarzstiel-Streifenfarn, Asplenium adiantum-nigrum. Eines seiner letzten Vorkommen im Elstertal-Gebiet bei Jocketa konnte durch regelmäßige Kontrolle und Pflege erhalten werden.. |
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Der Dornige Schildfarn, Polystichum aculeatum, ist sachsenweit im Rückgang. Die meisten seiner Vorkommen im Erzgebirge sind bereits erloschen. Bei Kriebstein befindet sich der einzige Fundort der Art im Zschopautal. |
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